Das Rotkehlchen ist "Vogel des Jahres 2021" 

Ergebnis zeigt das enorme Interesse an unserer heimischen Vogelwelt

Der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres ist das Rotkehlchen. Der beliebte Gartenvogel setzt sich in der Hauptwahl gegen Rauchschwalbe und Kiebitz durch.


19. März 2021 – Der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres ist das Rotkehlchen. Es hat mit 59.338 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. An der von NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) organisierten Wahl haben seit dem 18. Januar über 326.000 Menschen teilgenommen. In der Vorwahl hatten knapp 130.000 Menschen die zehn Vögel für die Hauptwahl bestimmt.

„Das ist ein tolles Ergebnis und zeigt das enorme Interesse an unserer heimischen Vogelwelt. Daher wollen wir auch in Zukunft den Vogel des Jahres öffentlich wählen. Ein Fachgremium des NABU wird jedes Jahr fünf Kandidaten bestimmen, aus denen der Vogel des Jahres dann öffentlich gewählt wird“, sagt Stefan Bosch, NABU-Fachbeauftragter für Vogelschutz. Die erste Wahl nach dem neuen Modus wird noch dieses Jahr von Oktober bis Mitte November stattfinden. 

„Das Rotkehlchen ist einer der bekanntesten und beliebtesten Vögel Deutschlands“, so Bosch. „Der zarte und doch stimmgewaltige Sympathieträger kann ganzjährig bei uns beobachtet werden. Mit seiner orangeroten Brust und seiner zutraulichen Art ist er besonders leicht zu erkennen und fast überall in Wäldern, Parks und Siedlungen zu Hause. Er hat im Wahlkampf mit dem Slogan ‚Mehr Gartenvielfalt‘ für sich und vogelfreundliche Gärten geworben.“

In Deutschland leben 3,4 bis 4,3 Millionen Brutpaare, der Bestand ist derzeit nicht gefährdet. Das Rotkehlchen trägt den Titel bereits zum zweiten Mal: Schon 1992 war der bekannte Gartenvogel Vogel des Jahres.

Vorläufiges amtliches Endergebnis der Wahl:
1. Rotkehlchen, 59.338 = 17,4%
2. Rauchschwalbe, 52.410 = 15,3%
3. Kiebitz, 43.227 = 12,6%
4. Feldlerche, 40.523 = 11,9%
5. Stadttaube, 31.453 = 9.2%
6. Haussperling, 28.137 = 8,2%
7. Goldregenpfeifer, 23.054 = 6,7%
8. Blaumeise, 22.908 = 6,7%
9. Eisvogel, 22.711 = 6,6%
10. Amsel, 17.988 = 5,3%

 

Quelle: NABU BW


Zahl der deutschen Vogelarten auf der Roten Liste verdoppelt

 

 

 

Die Zahl der vom Aussterben bedrohten Vögel hat sich in Deutschland deutlich erhöht. Die aktualisierte globale Rote Liste der Organisation Birdlife International weist nun insgesamt 22 deutsche Vogelarten aus – 11 mehr als bisher.

 

Neu auf der Liste sei unter anderem di in Deutschland weitverbreitete und ehemals häufige Turteltaube, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit. Ihr Bestand sei hierzulande in den vergangenen zwölf Jahren um mehr als 40 % zurückgegangen. Ähnlich sei es diesem Vogel in vielen anderen Ländern Europas und Westasiens ergangen. Zu den Hauptgründen für den Rückgang zähle die Intensivierung der Landwirtschaft., die zum Verlust von wildkrautreichen Brachflächen geführt habe. Außerdem sei der Bestand durch legale und illegale Abschüsse während des Vogelzuges in den Süden geschrumpft. „Auf Malta gibt es sogar eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss von jährlich 10.000 Turteltauben während des Frühjahrszuges in die Brutgebiete. Das entspricht fast einem Viertel des deutschen Brutbestandes“, kritisierte Nabu- Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Die Entwicklung effektiver Vogelschutzmaßnahmen sei eine noch viel größere Herausforderung geworden, betonte er. Neben der Arbeit von Naturschützern bestehe Bedarf an grundsätzlichen Entscheidungen der Politik, zum Beispiel für eine echte ökologische Wende in der Agrarpolitik. Auch die Tafelente gilt der Naturschutzorganisation zufolge nun als weltweit „gefährdet“. Über 5.000 Paare brüteten in Deutschland, und noch mehr überwintern hier. Weitere neun deutsche Vogelarten seien neu in die sogenannte Vorwarnliste aufgenommen worden; auch ihr Bestand nehme stark ab. Dazu gehören die Feuchtwiesenarten Kiebitz und Wiesenpieper, der auf Helgoland brütende Hochseevogel Tordalk und die Küstenvögel Eiderente, Austernfischer, Knutt, Pfuhlschnepfe und Sichelstrandläufer. Nur für eine deutsche Vogelart gebe es gute Nachrichten: Die Zahl der Samtenten habe zuletzt weniger stark abgenommen, sodass diese Vögel von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ zurückgestuft worden sein. Indes würden die Großtrappe, der Seggenrohrsänger, die Zwerggans und die Eisente weiterhin in der höchsten Gefährdungsstufe geführt.

 

 

 

Quelle:  Bauernblatt I      7. Nov. 2015

 

Die Turteltaube ist "Vogel des Jahres 2020"setzt auf Ihre Hilfe

Dramatischer Rückgang

Seit 1980 hat die Turteltauben-Population in Deutschland um knapp 90 Prozent abgenommen. Damit ist die Turteltaube auf der Roten Liste in Deutschland von Kategorie 2 auf 3 gesprungen – stark gefährdet!

 

Langstreckenflieger auf gefährlicher Reise

Der Bestand der Turteltaube hat um 90 Prozent abgenommen. - Foto: Mathias Schäf

Der Bestand der Turteltaube hat um 90 Prozent abgenommen. - Foto: Mathias Schäf

Turteltaube zieht es Jahr für Jahr in den Wintermonaten in warme Gefilde. Doch ihre Reise ist lebensgefährlich. Auf ihrem Weg ist allein in zehn EU-Staaten die Jagd auf sie legal. Hinzu kommt die Wilderei: BirdLife International geht davon aus, dass jedes Jahr mehr als 600.000 Turteltauben Mittelmeerraum der illegalen Tötung zum Opfer fallen. 

Aber auch der Klimawandel hat Einfluss auf Zugvögel. Turteltauben sind besonders abhängig von Wasser- und Nahrungsquellen entlang ihrer Zugrouten. Viel zu oft trocknen die Oasen aber inzwischen aus. Und in der Heimat sehen die Lebensbedingungen nicht rosiger aus, denn die Intensivierung der Landwirtschaft führt zunehmend zu Lebensraumknappheit. Unser Jahresvogel bevorzugt die Samen von Ackerwildkräutern auf dem Speiseplan. Durch den Einsatz von Herbiziden finden die Turteltauben aber immer weniger Nahrung. Höchste Zeit zu Handeln!

Spendenaktion bitte hier klicken (Sie werden weitergeleitet zu NABU Deutschland: nabu.de

Der Habicht ist "Vogel des Jahres 2015"

Moor

Boden des Jahres 2015

Anlässlich des Weltbodentages ist der Moorboden von der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz (BGS) zum Boden des Jahres 2015 ernannt worden. Das kommende Jahr wird von der UNO zudem als "Jahr des Bodens" ausgerufen. Die BGS begründete Ihre Entscheidung mit der Vielseitigkeit des Moorbodens, der einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche, an die feuchten Spezialstandorte angepasste Tier- und Pflanzenarten biete. Dränierte Moorböden dienten außerdem zumindest vorübergehend als gut fruchtbare Landwirtschaftsböden; sie spielten eine wichtige Rolle als Kohlenstoffspeicher.

 

Quelle: Bauernblatt 03. Januar 2015

 

Der Jäger wird zu Gejagten

Einst von vielen Adeligen als "edler Greifer" geschätzt, wurde der Habicht von allen anderen als "Raub"-Vogel stets argwöhnisch betrachtet. Als Schädling und Feind von Tauben und Hühnern wurde er geschossen, vergiftet, seit 40 Jahren ist die Jagd auf Greifvögel verboten. Dennoch werden der Habicht und andere Greifvögel illlegal verfolgt und getötet. Steinadler, Rotmilan oder Mäusebussard müssen wie der Habicht immer wieder um ihr Leben bangen. In den letzten zehn Jahren wurden in Deutschland über 1.000 Greifvögel und Eulen gefangen, verletzt, getötet, abgeschossen oder vertrieben. Das sind nur die offiziell gemeldete Fälle, die Dunkelziffer ist weit höher: Weite Teile Deutschlands sind bereits "habichtfrei". Dies wird so bleiben, wenn wir die Verfolgung nicht stoppen.....

Vogel des Jahres 2015: Der Habicht  Foto: Peter Kühn
Vogel des Jahres 2015: Der Habicht Foto: Peter Kühn

Vogel des Jahres 2015

Habicht (Accipiter gentilis)

Familie der Habichtartigen (Accipitridae)

Größe: Weibchen sind etwa 60 cm lang, ein Drittel schwerer als der Durchschnitt mit 1130g,   Spannweite 115cm.

Vorkommen: von Europa über Nord-Asien bis nach Nordamerika.

Bestand: 11.500 bis 16.000 Brutpaare in Deuschland.

Nachwuchs: von März bis Mai 3 bis 4 Eier, 27 bis 39 Tage Brutzeit.

Besondere Kennzeichen: heller Überaugenstreif, Iris verfärbt sich mit dem Alter von Gelb bis Rubinrot.

Schutzstatus: In Hessen steht der Habicht auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

 

Überlebenskünstler

Einige Greifvogelarten wie der scheue Habicht leben in Städten. In den Straßenschluchten, den Gärten und Parks finden sie das ganze Jahr über genügend Beute wie Ringeltauben, Krähen und Elstern. Sie selbst sind in der Stadt vor den Jägern sicher. Darum fühlen sich allein in Berlin 100 Habichtpaare wohl.